Vorschau der nächsten Ausstellungen im Museum Angerlehner
CLAUDIA HIRTL
Vermessung von seinsweisen
Große Ausstellungshalle, EG
Ausstellungsdauer: 03. 05. - 14. 09. 2025
Eröffnung: Sa., 03. Mai 2025, 15 Uhr
Das Museum Angerlehner widmet vom 3. Mai bis 14. September 2025 in der großen Ausstellungshalle der Künstlerin Claudia Hirtl eine umfassende Einzelausstellung. Im Fokus stehen erstmals ausschließlich ihre sogenannten „Hauptsätze“ – großformatige Malereien in Eitempera und farbkräftigen Pigmenten.
Hirtls Werke bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Bild und Schrift, zwischen westlicher Abstraktion und asiatischer Zeichensprache. Inspiriert von den japanischen Schriftzeichen, Kanji, die sie in ihren Bildern dekonstruiert, überlagert und transformiert. Sie hinterfragt konventionelle Seh- und Lesegewohnheiten und reflektiert grundlegende Fragen nach Zeit, Ort und Identität. Die reduzierte Farbpalette und die bewusst komponierte Materialität der Bilder erlaubt ein Eintauchen in die Farbschichten und das Erspüren der feinen Dynamiken im Bildgefüge, was zu einer tieferen Wahrnehmung führt.
Die Künstlerin lädt dazu ein ihren künstlerischen Denkraum zu betreten, welcher wie die verschiedenen Formen des Seins, in konstanter Veränderung ist. Eine Vermessung von Seinsweisen in steter Bemühung Gegebenes zu verlassen, um Alternativen aufzuzeigen.
Kurator: Antonio Rosa de Pauli
Florentina Pakosta, Zentrierte Bewegung, 2012, Acryl auf Leinwand, 160 x 150 cm, Sammlung Angerlehner
Foto © Horst Stasny
FLORENTINA PAKOSTA
GEGENbeWEGUNG
Galerieräume, OG
Ausstellungsdauer: 03. 05. - 05. 10. 2025
Eröffnung: Sa., 03. Mai 2025, 15 Uhr
Florentina Pakosta zählt zurecht zu einer der wichtigsten feministischen Künstler:innen. Ihr vielseitiges Oeuvre war und ist Ausdruck eines Auflehnens gegen die patriarchale Gesellschaftsstruktur, den männlichen Stolz, seine Überheblichkeit und das zum Habitus gestockte Durchsetzungsvermögen.
Das Museum Angerlehner widmet Florentina Pakosta eine Einzelausstellung, in der zwei ihrer zentralen Werkgruppen gegenübergestellt werden: die sarkastischen Montageblätter der 1970er und 1980er Jahre, in denen monumentale Köpfe mit Rasierklingen, Messern und Scheren oder mit Tieren verwachsen sind sowie die abstrakten Trikoloren Bilder, die durch ihre strenge Komposition aus Balken und Stäben sowie ihre fein austarierte Farbigkeit bestechen.
Die Ausstellung „Gegenbewegung“ führt eindrücklich vor Augen, dass sich der Inhalt und die Wucht der Aussage dieser beiden spektakulären Werkgruppen trotz des Unterschiedes von hohem Realismus hier und radikaler Ungegenständlichkeit dort, der Angst und dem Gefühl der Bedrohung verdanken. Beide Werkgruppen sind Niederschriften eines schmerzhaften Gedächtnisses, in dem die einst erlebte und sich ständig erneuernde Erfahrung von Aggression und Unterdrückung abgelagert ist – eine starke Geste des Widerstandes als Gegenbewegung.
Kurator: Prof. Dr. Klaus Albrecht Schröder (Generaldirektor der Albertina em.)
MELA DIAMANT
atmen unter wasser
Salon (nicht barrierefrei)
Ausstellungsdauer: 17.05. - 07.09.2025
Eröffnung: Sa., 17. Mai 2025, 15 Uhr
Das Museum Angerlehner präsentiert mit „Atmen unter Wasser“ ab 17. Mai 2025 die erste museale Einzelausstellung von Mela Diamant. In der eigens für den Salon konzipierten Schau widmet sich die Künstlerin der Welt des Wassers und beleuchtet die komplexen Beziehungen zwischen Mensch, Natur und Umweltzerstörung.
Diamant gibt Einblick in ihr vielseitiges Schaffen welches sich von textilen Tierskulpturen bis hin zu farbgewaltigen Gemälden spannt. Der Ausstellungstitel bezieht sich dabei nicht nur auf die diversen Formen der Atemmechanismen – ob durch Haut, Kiemen oder Lungen – sondern auch auf die klimatischen Veränderungen und die anhaltende Verschmutzung unseres Ökosystems.
Einige Werke der Künstlerin, darunter die malerische Serie „Rettet die Welt“, thematisieren explizit die Verschmutzung des Wassers. Ihre textilen Tierskulpturen stellen demgegenüber einen markanten Kontrapunkt dar. Sie erinnern daran, dass Atmung nicht nur über, sondern auch unter Wasser stattfindet und diese scheinbar getrennten Welten doch enger miteinander verbunden sind, als weithin angenommen.
Kurator: Antonio Rosa de Pauli